“Auf seinem Teller kann man ganz hervorragend die Welt retten. Dreimal am Tag. Das ist großartig.”

DAS GRÜNE SCHAF im Gespräch mit Jens Tuider

Bei ProVeg arbeitet Jens Tuider mit seinem Team an einem Wandel des globalen Ernährungssystems, um Tierprodukte durch attraktive, erschwingliche und leicht verfügbare Alternativen zu ersetzen, die besser sind für alle Menschen, Tiere und unsere Umwelt.

Jens Tuider
Philosoph, Tierethiker, Referent, Autor, Leiter der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft Tierethik an den Universitäten Heidelberg/Mannheim, Betreiber der Website mit Argumenten für Tierrechte animalrights.info, Dozent für Tierethik an der Hochschule des Mittelstands in Berlin, Bamberg und Köln, Abteilungsleiter des Geschäftsführungsbüros bei ProVeg International, einer NGO, die sich für einen nachhaltigen, gerechten, gesunden und tierfreundlichen Ernährungswandel einsetzt, mit dem Ziel, den weltweiten Tierkonsum bis zum Jahr 2040 um 50% zu reduzieren.

Beschreibe bitte Deine Tätigkeit bzw. die Tätigkeit Deines Unternehmens / Konzepts / Hochschule.
Bei ProVeg arbeiten wir an einem Wandel des globalen Ernährungssystems. Unsere Mission 50by40 (50bis40) verfolgt das Ziel, den weltweiten Konsum tierlicher Produkte bis zum Jahr 2040 um 50% zu reduzieren. Wir arbeiten in allen gesellschaftlichen Sektoren mit Multiplikatoren zusammen, um Tierprodukte durch attraktive, erschwingliche und leicht verfügbare Alternativen zu ersetzen, die besser sind für alle Menschen, Tiere und unsere Umwelt.

Was hat Dich dazu gebracht, Dich für eine gesunde / nachhaltige Ernährung zu engagieren?
Ursprünglich motiviert durch das unsagbare Leiden der Tiere für Nahrungszwecke habe ich ein Bewusstsein dafür entwickelt, dass unser tägliches Essen für zahlreiche drängende Probleme unserer Zeit mitverantwortlich ist: Umweltzerstörung, Klimawandel, Welthunger, Zivilisationskrankheiten und eben Tierleiden. Auf seinem Teller kann man ganz hervorragend die Welt retten. Dreimal am Tag. Das ist großartig.

Wie definierst Du gesunde Ernährung?
Gesund heißt für mich ausgewogen und vielfältig statt dogmatisch.

 

Wie integrierst Du eine nachhaltige und gesunde Ernährung in Deinen Alltag?
In unserem Büro wird jeden Tag rein pflanzlich gekocht. Zudem bietet Berlin die allerbesten Voraussetzungen, eine pflanzliche Ernährungsweise in den Alltag zu integrieren.

Was ist Deine Lieblingsspeise?
Alles, was mit frischem Gemüse zu tun hat.

Welche Entwicklung findest Du aktuell am spannendsten und vielversprechendsten für eine nachhaltige Ernährung?
Pflanzenfleisch und auch zellbasierte Alternativprodukte. Aus strategischer Sicht ist es zentral, Produkte zu finden, die möglichst nah an das Gewohnte der meisten Menschen herankommen, nur ohne die ganzen problematischen Nebenwirkungen.

Gibt es in der Gesellschaft Glaubenssätze und Allgemeinplätze, was Ernährung und Gesundheit betrifft, die Dich stören? Wenn ja, welche würdest Du gerne als erstes korrigieren?
Die Vorstellung, dass Protein nur in tierlicher Nahrung zu finden ist, oder das Vorurteil, zellbasierte Produkte seien künstlich.

Welchen Newsletter sollte man unbedingt abonnieren?
ProVeg Newsletter

Wen findest Du auf dem Gebiet der Ernährung / Gesundheit / Umweltschutz inspirierend?
Innovatoren, die mit disruptiven Ideen versuchen, unser Ernährunsgsystem zukunftsfähig und nachhaltig zu machen.

Was gibt Dir Hoffnung, wenn Du an eine nachhaltige Ernährung denkst?
Die aktuellen Entwicklungen im Bereich Pflanzenfleisch und zellbasierte Alternativen.

Dieser Artikel ist Teil der Serie Wichtige Vordenker Deutschlands für eine nachhaltig Ernährung von DAS GRÜNE SCHAF.

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